Aloe Vera vermehren: So gelingt es ganz einfach
Die Aloe Vera ist nicht nur eine dekorative Zimmerpflanze, sondern auch ein echtes Naturtalent. Ihr Gel wird seit Jahrhunderten zur Hautpflege und Wundheilung verwendet. Wer eine gesunde Pflanze zu Hause hat, kann ganz leicht weitere ziehen. Aloe Vera vermehren funktioniert sowohl über Ableger als auch über Stecklinge – und mit ein paar Tricks gelingt es fast immer.

Die richtige Zeit, um Aloe Vera zu vermehren
Der beste Zeitpunkt, um Aloe Vera zu vermehren, ist im Frühjahr oder Sommer. In dieser Wachstumsphase bildet die Pflanze neue Triebe und Wurzeln besonders schnell. Wenn du deine Aloe gut pflegst, findest du regelmäßig kleine „Kindel“ – das sind die natürlichen Ableger.
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Aloe Vera vermehren durch Ableger (Kindel)
- Ableger trennen: Warte, bis die kleinen Kindel mindestens 5–8 cm groß sind.
- Vorsichtig abnehmen: Hebe sie mit einem sauberen Messer oder Löffel vom Wurzelbereich der Mutterpflanze ab.
- Antrocknen lassen: Lasse die Schnittstellen etwa 1–2 Tage an der Luft trocknen, um Fäulnis zu vermeiden.
- Einpflanzen: Setze die Ableger in kleine Töpfe mit lockerer, sandiger Erde.
- Sparsam gießen: Erst nach ein bis zwei Wochen leicht befeuchten, damit die Wurzeln nicht faulen.
Im Artikel Pflanzen für Schatten Balkon habe ich schon gezeigt, dass Substrat und Standort entscheidend für gesundes Wachstum sind – das gilt auch für Aloe Vera.

Aloe Vera vermehren durch Blattstecklinge
Auch über Blätter kann Aloe vermehrt werden – diese Methode dauert nur etwas länger:
- Schneide ein gesundes, kräftiges Blatt nahe der Basis ab.
- Lasse es 3–5 Tage antrocknen, bis sich eine dünne Schicht bildet.
- Stecke das Blatt in sandige Erde, etwa 2–3 cm tief.
- Stelle den Topf an einen hellen, warmen Ort.
Wichtig: Nicht zu viel gießen, da Blattstecklinge schnell faulen. Diese Methode gelingt nicht immer, ist aber spannend zu beobachten.
Pflege nach der Vermehrung
Junge Aloe-Pflanzen sollten hell, aber nicht direkt in der Sonne stehen. Nach einigen Wochen bilden sich neue Wurzeln und Blätter. Gieße weiterhin sparsam und verzichte auf Dünger in den ersten Monaten. Nach etwa drei bis vier Monaten kann die Jungpflanze wie eine ausgewachsene Aloe gepflegt werden.
Eine Pflanzenlampe unterstützt das Wachstum junger Aloe Vera in lichtarmen Räumen.
Wissenschaftlicher Hintergrund
Die Aloe Vera ist eine sukkulente Pflanze aus der Familie der Affodillgewächse (Asphodelaceae). Sie kann in ihren Blättern große Mengen Wasser speichern und so lange Trockenperioden überstehen – ein Überlebensvorteil, der sie besonders pflegeleicht macht. Laut der Verbraucherzentrale Deutschland wurden bisher mehr als 200 verschiedene Inhaltsstoffe in der Aloe Vera identifiziert. Dazu gehören Vitamine, Mineralstoffe, Enzyme, Aminosäuren und verschiedene Kohlenhydrate, die die Pflanze zu einem faszinierenden Multitalent machen.
In der Naturkosmetik und Hausmedizin wird das Gel der Aloe Vera für seine feuchtigkeitsspendenden und hautberuhigenden Eigenschaften geschätzt. Auch beim Vermehren zeigt sich die Vitalität dieser Pflanze – ihre hohe Regenerationskraft ermöglicht es ihr, selbst aus kleinen Ablegern oder Blättern neue Pflanzen zu bilden.

FAQ: Aloe Vera vermehren
Am einfachsten über Ableger, die man von der Mutterpflanze trennt und in Sand-Erde-Mischung setzt.
Im Frühjahr oder Sommer, wenn die Pflanze aktiv wächst.
In der Regel 2–4 Wochen, je nach Temperatur und Luftfeuchtigkeit.
Ja, das ist möglich – es dauert nur länger und gelingt nicht immer.
Solange die Mutterpflanze gesund ist, bildet sie regelmäßig neue Kindel.