Vinasse selbst herstellen als natürlicher Dünger im Garten
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Vinasse selbst herstellen: Natürlicher Dünger für deinen Garten

Wenn du nach einer nachhaltigen Alternative zu mineralischen Düngemitteln suchst, wirst du früher oder später auf Vinasse stoßen. Dieser organische Flüssigdünger hat seinen Ursprung in der Landwirtschaft, ist reich an Kalium und eignet sich hervorragend für Gemüse, Obst und Blumen. In diesem Beitrag erfährst du, was Vinasse ist, wie sie entsteht, warum sie so nützlich ist – und wie du Vinasse selbst herstellen kannst.

Was ist Vinasse eigentlich?

Vinasse ist ein Nebenprodukt, das bei der Herstellung von Zucker oder Bioethanol entsteht. Wenn Zuckerrüben oder Zuckerrohr verarbeitet werden, bleibt nach dem Auspressen und Fermentieren ein dunkelbrauner, zähflüssiger Rest übrig – die Vinasse. Sie enthält wertvolle Nährstoffe wie Kalium, etwas Stickstoff und Phosphor sowie organische Substanz, die das Bodenleben fördert. Damit ist Vinasse ein natürlicher, ökologischer Dünger, der den Boden nicht belastet, sondern ihn langfristig verbessert.

Pflanzliche Reste in einem Eimer zur Herstellung von Vinasse

Woher kommt Vinasse?

Traditionell stammt Vinasse aus der Zuckerrüben- oder Zuckerrohrverarbeitung. Lange Zeit wurde sie als Abfallprodukt angesehen, das entsorgt werden musste. Heute weiß man ihren Wert zu schätzen. In der Landwirtschaft wird Vinasse schon seit Jahrzehnten als Dünger oder als Zusatz im Kompost genutzt. Auch im ökologischen Gartenbau ist sie beliebt, da sie rein pflanzlich ist und ohne synthetische Zusätze auskommt.

Warum ist Vinasse gut für deine Pflanzen?

Vor allem der hohe Kaliumgehalt macht Vinasse zu einem wertvollen Dünger. Kalium stärkt die Zellstruktur, fördert die Blüten- und Fruchtbildung und erhöht die Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten. Außerdem wirkt Vinasse deutlich schonender als mineralische Dünger, sodass die Wurzeln nicht „verbrennen“. Gleichzeitig freuen sich Mikroorganismen im Boden über die organische Substanz, was das Bodenleben und den Humusaufbau fördert. Damit ergänzt Vinasse andere organische Düngemethoden hervorragend – etwa Kompost oder Holzasche als Dünger.

Wie kannst du Vinasse verwenden?

Vinasse ist ein Flüssigdünger, der in der Regel verdünnt eingesetzt wird. Besonders gut eignet sie sich für Starkzehrer wie Tomaten, Paprika, Kürbis oder Zucchini, aber auch Obststräucher, Beeren und Zierpflanzen profitieren von der kaliumreichen Lösung. Für die Anwendung reicht es, die Vinasse mit Wasser zu verdünnen (etwa 1:10) und einmal pro Woche an die Pflanzen zu geben. Auf diese Weise versorgst du sie gleichmäßig und schonend mit Nährstoffen.

Vinasse selbst herstellen – Anleitung

Industriell entsteht Vinasse in großem Maßstab bei der Zuckerproduktion. Im Hausgarten kannst du jedoch ein ähnliches Produkt durch Fermentation von pflanzlichen Reststoffen herstellen. Schneide dafür Obst- und Gemüsereste klein, gib sie in einen Eimer und fülle ihn mit Wasser auf. Um die Gärung zu beschleunigen, kannst du etwas Zucker, Melasse oder auch Hefe hinzufügen. Der Behälter sollte locker verschlossen sein, damit die Gärgase entweichen können. Nach zwei bis drei Wochen an einem warmen Standort hat sich eine dunkelbraune Flüssigkeit gebildet. Sie wird abgesiebt und kann anschließend als selbstgemachte Vinasse im Garten verwendet werden.

Vorteile und Nachteile von Vinasse

Vorteile:

  • Nachhaltig und ökologisch
  • Reich an Kalium und damit optimal für Blüte und Fruchtbildung
  • Flüssig, leicht zu dosieren und schnell wirksam
  • Unterstützt Bodenleben und Humusaufbau

Nachteile:

  • Während der Herstellung unangenehmer Geruch
  • Nährstoffgehalt schwankt je nach Ausgangsmaterial
  • Industrielle Vinasse kann salzhaltig sein
  • Nicht alle Pflanzen vertragen sie, etwa Heidelbeeren oder Rhododendren

Tipps für den Einsatz im Garten

Am besten setzt du Vinasse dort ein, wo Pflanzen viel Energie benötigen. Tomaten, Gurken, Kürbis und Kohl profitieren besonders stark, da sie zu den sogenannten Starkzehrern gehören. In Kombination mit festen Düngern wie Kompost oder Hornspänen entsteht ein ausgewogenes Nährstoffangebot. Teste die Dosierung zunächst an einzelnen Pflanzen, bevor du größere Beete behandelst – so findest du schnell heraus, wie gut deine Pflanzen auf den selbstgemachten Dünger reagieren.

FAQ zu Vinasse

Was ist Vinasse genau?

Vinasse ist ein pflanzliches Nebenprodukt der Zuckerherstellung und wird als natürlicher Flüssigdünger verwendet.

Kann man Vinasse selbst herstellen?

Ja, durch Fermentation von pflanzlichen Reststoffen und Wasser entsteht ein ähnlicher Dünger wie die industrielle Vinasse.

Welche Pflanzen profitieren von Vinasse?

Vor allem Tomaten, Paprika, Kürbis, Beerensträucher und blühende Zierpflanzen.

Wie oft sollte man mit Vinasse düngen?

Einmal pro Woche in verdünnter Form ist ausreichend.

Hat Vinasse auch Nachteile?

Ja, sie kann je nach Herstellung salzhaltig sein und riecht während der Fermentation stark. Außerdem ist sie nicht für jede Pflanze geeignet.

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